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Unglaublich viel Freiraum

Wir können viel mehr!

Tierisch geht es in den Gruppen der Kita in Gönnsdorf zu: Hier flitzen kleine Bienen, Küken, Häschen, Käfer, Igel und Teddys um die Ecke. Mittendrin drei Frauen: Sandra Wild, Marina Fiedler und Anja Böttcher. Immer offen für neue Ideen, um ihren Schützlingen eine schöne Kindergartenzeit zu ermöglichen. Manchmal helfen dabei sogar kleine Krokodile.

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Sandra Wild und ihre Sportkinder. Die Erzieherin aus Leidenschaft hat sich einen persönlichen Wunsch erfüllt und leitet in ihrer Kita "Spatzenland" in Gönnsdorf bei Dresden nun wöchentlich eine kleine Sportgruppe.

„Jede Idee sollte angesprochen werden, irgendetwas lässt sich immer machen“, ist sich Sandra Wild sicher. Die junge Frau arbeitet als Erzieherin in der ASB-Kita „Spatzenland“ in Gönnsdorf bei Dresden. Privat liebt sie sportliche Herausforderungen auf dem Volleyballfeld oder beim Zirkeltraining. Jetzt hat sie die Möglichkeit ergriffen ihre Leidenschaft für Bewegung, Sport und Aktivität mit in ihren Kindergarten einzubringen und eine eigene kleine Sportgruppe ins Leben gerufen: „Die Kinder sind begeistert“, freut sie sich.

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Sport frei! Hier wird getobt, geturnt und ausprobiert. Die Kinder lernen im freien Bewegungsspiel und mithilfe von Geräten und Sportutensilien, wie z.B. Medizinbällen, Tüchern, Bänken, etc

Dem pflichtet auch Marina Fiedler bei. Bereits seit vielen Jahren ist sie Leiterin des Kindergartens im Schönfelder Hochland und immer offen für neue Ideen. Die Weiterentwicklung der Mitarbeiter nach deren eigenen Interessen ist ein großes Thema für die erfahrene Frau - und auch generell für den Arbeiter-Samariter-Bund. Kreativität und Enthusiasmus der Erzieher können so bestmöglich für die Förderung der Kinder eingesetzt werden. Aus diesem Grund ermöglichte Frau Fiedler ihrer Kollegin Sandra Wild auch kurzerhand die Weiterbildungen für „Kindertanz“, „Entspannungstraining“ und „Im Spiel das Kind entdecken“.

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Marina Fiedler ist langjährige Leiterin der Kindertagesstätte in Gönnsdorf. Ihr ist ein gutes Miteinander im Team wichtig - aber auch, dass die Kollegen die Möglichkeit haben, eigene Ideen zu verwirklichen. Zu diesem Zweck ermöglicht sie ihren ErzieherInnen gerne Weiterbildungen nach deren persönlichen Interessen - ob im künstlerischen, sozialen oder sportlichen Bereich.

Seither schlüpfen jetzt einmal die Woche nachmittags Kinder und Erzieherin in ihre Sportsachen und treffen sich im Sportraum. Erst liegen alle auf dem Boden mit geschlossenen Augen, Entspannung vom wilden Kindergartenalltag. Anschließend geht es rasanter zu. Beim Spiel „Krokodil“ sitzen alle Kinder im Kreis und halten ein Stück eines großen runden Tuches in der Hand. Wild schütteln sie es, damit man durch die Wellen nicht erblicken kann, in welchen Fuß das Krokodil beißen wird, das da unter dem Tuch angekrochen kommt. Hat es einmal zugeschnappt, wird die Beute selbst zum Alligator und muss sich sein nächstes Ziel suchen. Ein riesiger Spaß für alle Beteiligten. Später wird es anstrengender. Ganz wie früher üben sich die Kleinen an großen Medizinbällen. Neun Kinder sind heute zum Sport gekommen und genießen die Zeit mit Sandra Wild. Da wird selbst das lästige Dehnen zum großen Spaß.

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Beim "Krokodil"-Spiel muss sich ein Kind unter dem Tuch verstecken, welches von den anderen Kindern wild herumgewirbelt
wird. Dabei muss es versuchen, den Fuß eines anderen Kindes zu "erschnappen".

Seit den 1980ern existiert der Kindergarten und erhielt nach und nach weitere Anbauten. Den letzten 2003. Bis zu 112 Kindergarten- und 28 Krippenkinder können aufgenommen werden. Eigentlich viel zu groß für Marina Fiedler. „Nach heutigen Maßstäben dürfte ich gar nicht Einrichtungsleiterin sein“, schmunzelt sie und erklärt: „Ich habe nicht Sozialpädagogik studiert.“

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Kurze Trinkpause für die Kleinen bevor es mit dem Turnen weitergeht.

Doch als die Leiterregelung in Kraft trat, arbeitete sie schon als Chefin und hat deshalb Bestandsschutz. Ursprünglich hatte sie einmal Bauzeichnerin gelernt. Doch schon 1988 folgte sie ihrer Intuition und begann ein Studium zur
Kindergärtnerin. Nach der Wende stand sie dann erst einmal mit einem Studium da, dessen Abschluss nichts mehr
galt. Ein Jahr musste sie zusätzlich dranhängen, um den Erzieherberuf anerkannt zu bekommen – und dennoch galt
dieser nicht als Studienabschluss.

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Nach dem Sport ist auch für das leibliche Wohl der Kinder gesorgt. In den großen Räumen der Kita ist viel Platz für Sport und Spiel, denn der Kindergarten wurde regelmäßig um zusätzliche Anbauten erweitert.

Sie hatte trotzdem Glück, erhielt 1992 gleich eine Stelle als Leiterin im Kindergarten Reizendorf, ein paar Ortschaften weiter im Schönfelder Hochland. 2003 wechselte sie in den Kindergarten des Arbeiter-Samariter-Bundes in Gönnsdorf. „Ich arbeite gerne beim ASB“, sagt Marina Fiedler. „Ich bin schon so lange dabei, da kenne ich alle.“

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Leiterin Marina Fiedler, ErzieherInnen Anja Böttcher und Sandra Wild sitzen im eigens eingerichteten, gemütlichen Separee zusammen und besprechen die organisatorische Belange der nächsten Wochen.

Die dritte im Bunde ist Anja Böttcher, sie zog vor einiger Zeit mit ihrer Familie gleich in die Nähe und hätte gern einen Job in der Kita von Sandra Wild und Marina Fiedler gefunden. Einen Arbeitsplatz hatten sie zum damaligen Zeitpunkt für sie nicht, doch ihre Tochter Emma nahmen sie gern auf. „Ein Jahr später hat mich dann Frau Fiedler gefragt ob ich doch noch bei Ihnen arbeiten möchte“, erzählt Anja Böttcher. Und sie wollte. Letztes Jahr war es dann soweit. Dass Kind Nummer zwei, Tochter Jasmin, unterwegs war, sollte kein Hindernis sein. Jetzt bereichern die Böttchers die Einrichtung zu dritt. Jasmin ist mit ihren 10 Monaten die Jüngste im Haus und verbringt nun schon ein paar Stunden in der Krippe auf der Arbeit von Mama.

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Anja Böttcher mit ihrer ältesten Tochter Emma. Die gelernte Erzieherin erhielt nach einem Umzug erst einen Platz für ihre Tochter im "Spatzenland" - ein Jahr später konnte sie selbst als Erzieherin in der Kita anfangen und auch gleich noch ihre zweite Tochter für einen Platz in der Kita anmelden.

Eingerichtet hatte diese vor ein paar Jahren u.a. auch Sandra Wild. Die 37-jährige Powerfrau ist eigentlich gelernte Kinderkrankenschwester und hatte vor ca. 10 Jahren berufsbegleitend noch eine Ausbildung zur Erzieherin absolviert. Dafür ist sie extra aus ihrer Heimat Radeberg für dreieinhalb Jahre jedes Wochenende nach Zwickau gependelt. Danach ergriff sie gleich die Möglichkeit, bei Marina Fiedler zusammen mit einer Kollegin die Krippe aufzubauen. Jahr für Jahr kamen weitere Entwicklungsmöglichkeiten dazu. Heute ist Sandra Wild nicht nur die Sportfrau des Hauses, sondern ebenfalls die Medizinbeauftragte und Praxisanleiterin für Auszubildende, Praktikanten und Berufsanfänger.

Gemeinsam sitzen die drei Frauen beim Kaffee in ihrem kleinen, selbst gezimmerten und gemütlich eingerichteten Separee. Sie verstehen sich als ein gutes Team, welches auch in der Freizeit gern etwas unternimmt. Marina Fiedler hat immer darum gerungen „ihre“ Frauen beisammen zu halten. „Als ich in Elternzeit war, hat sich Marina immer gewünscht, dass ich wiederkomme“, erzählt Sandra. Ihre beiden Kinder sind heute 4 und 10 Jahre alt. Den etwas längerer Arbeitsweg nimmt sie dafür auch heute noch gern in Kauf.

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Die ErzieherInnen in der Kita "Spatzenland" verstehen sich auch privat sehr gut. Den Spagat zwischen Arbeit und Freizeit für ihre Mitarbeiter so einfach wie möglich zu gestalten, ist Marina Fiedler wichtig. Ab und an werden auch gemeinsame Aktivitäten in der Freizeit geplant.

Auch mit den anderen Kollegen wird gemeinsam geschaut, wie sie ihren Schützlingen gerecht werden können. Neben der normalen Betreuung bieten sie nun selbst Sport- und Kreativgruppen an. Von außen haben sie sich, bei der musikalischen Früherziehung und - ganz exotisch - beim Elektrobaukästen bauen, Unterstützung ins Haus geholt. Ganz zur Freude der vielen Bienen, Füchse oder Krokodile.

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"Beim ASB hat man unglaublich viel Freiraum", freut sich Sandra Wild. Sie hat sich nicht nur für eine Weiterbildung im sportlichen Bereich entschieden - heute ist sie außerdem die Medizinbeauftragte und Praxisanleiterin der Einrichtung.

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